Behindertengerechte Wohnung mit hohem Anteil an Hausautomation und integrierter Medientechnik.
Eine Wohnung soll technisch so ausgestattet werden, dass die selbständige Nutzung durch den eingeschränkt mobilen Bewohner in seinem eigenen und bekannten Wohnumfeld möglichst lange möglich ist. Der Anspruch bei der Planung ist, dass es sich um ein modulares Bussystem handelt, das bei Bedarf entsprechend ergänzt werden kann.
Die Bedienung muss sowohl über handelsübliche Taster, als auch über kabellose Funktouchpanel und über Sprachbefehle möglich sein. An den Systemtastern und Touchpaneln ist eine akustische Rückmeldung in Klartext notwendig. Statusanzeige der Schaltzustände hat über LED an den Systemtastern oder als Symbol auf den Touchpaneln zu erfolgen.
Gewünscht sind zudem:
Bild- und Tonübertragung von der Türsprechstelle zum Funkpanel
Sturz- und Bewegungssensoren für Sicherheitsanruf oder Notruf
Anbindung und Alarmierung an Pflege-/Wachdienst (z.B. Aktivitätstaster)
Wetterstation zur Automatisierung der Klima- und Beleuchtungstechnik
Hausautomation und intelligente Haustechnik für Sicherheit und Energieeinsparung (z.B. Tageslichtnachführung, Komfort-Nachtdimmung)
Sicherheitsabschaltung von Steckdosen
Presetschaltung der Wohnung für Wiederkennungseffekt bei Heimkehr
Multimedia für Video und Multiroombeschallung
Ziel meiner Planungen im Bereich der Hausautomation im AAL-Umfeld ist es, dass die Wohneinheit quasi autonom den täglichen Ablauf automatisch steuert, ohne dass der Nutzer eingreifen muss. Die Steuerung lernt – also wird entsprechend programmiert – in welchen Situationen welche Zustände der Haustechnik gewünscht sind. Somit ist ein manueller Eingriff oder Nachregeln des Nutzers lediglich in Ausnahmefällen notwendig.
Bedarfsgesteuerte Hausautomation,
das heißt zum Beispiel, dass die Haussteuerung erkennt wie hell es im Raum ist und ob sich jemand darin aufhält. Dementsprechend berechnet die Steuerung ob, und wenn ja wie viel, künstliches Licht gedimmt zugeschalten werden muss. Das nennt sich Tageslichtnachführung und bedeutet immer die gleiche Beleuchtungsstärke im Raum zu haben. Jeder kennt das von der Heizungsanlage. Dort sind seit vielen Jahren Thermostatventile an den Heizkörpern vorgeschrieben und die erzeugte Vorlauftemperatur der Heizung erfolgt in Abhängigkeit zur Außentemperatur mit der gewünschten Steilheit und Parallelverschiebung der Heizkurve.
Ähnlich wie bei der gesetzlich vorgeschriebenen Heizungsregelung wird bei der tageslichtabhängigen Lichtsteuerung zum Einen Energie eingespart und zum Anderen der Wohn- und Bedienungskomfort verbessert.
Die gewünschten Maßnahmen im Einzelnen:
Systemskizzen mit Crestron-Komponenten
Ralph Ziemann
Sachverständiger für barrierefreies Planen und Bauen
02 / 2012
02 / 2016